#feldkirchenjoyce 1 – literarische Intervention in der James-Joyce-Passage Feldkirch

Im September 2020 ging es vom Eiland der Lotosesser Wien, wo eins Heimat und Herkunft vergisst und sich glücklich wähnt, mit einem Workship voll Workshop und gesetzten Text-Bild-Segeln wieder einmal zurück ins verborgene Felsenland der Kalypso Vorarlberg. Es war meine einzige größere Ausfahrt im ersten Coronajahr und der spannende und ehrenvolle Auftrag lautete, im Rahmen des Projekts #feldkirchenjoyce die James-Joyce-Passage in Feldkirch, also den Durchgangsbereich vom Bahnhofsareal zum Stadtteil Neustadt mit einer literarischen Intervention zu gestalten, als erste von dreien, Christian Futscher und Sarah Rinderer folgten mit ihren literarischen Interventionen #feldkirchenjoyce 2 ab Dezember 21 und #feldkirchenjoyce 3 ab Mai 21. Großer Dank an Frauke Kühn und Anika Reichwald von literatur:vorarlberg netzwerk, Erika Kronabitter von Literatur Vorarlberg und Harald F. Petermichl vom Kulturamt der Stadt Feldkirch für die Projektidee, Ermöglichung, Organisation, Betreuung und Öffentlichkeitsarbeit und die Einladung an mich, Joyce’ „Katzen von Kopenhagen“ als Ausgangstext für eine literarische Intervention aufzugreifen. Ein wichtiger und ergiebiger Teil des Projekts war auch der Workshop, an dem Johanna Gertschnig, Luna Levay, Simon Ludescher, Tobias March und Fynn-Luca Solèr, alle Mitglieder der Jungen Szene von Literatur Vorarlberg, teilnahmen. Vielen Dank auch an sie für die Mitwirkung und die großartigen Beiträge! Ein großflächiges Fenster, eine Fassade sowie ein Schaufenster der Hypo Vorarlberg Bank Feldkirch standen für eine mehrmonatige Bespielung zur Verfügung. Für den schönen Druck und die fachkundige Montage meiner Plakate gilt der Dank der Fa. Elograph. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn in Zukunft die gesamte James-Joyce-Passage über die drei Interventionen hinaus als Raum für literarische und künstlerische Interventionen mit oder ohne Joyce-Bezug zur Verfügung stehen könnte, etwa durch Text-Bild-Plakate, Lichtkunst, LED-Laufschriftzeile (denkbar beispielsweise für den kompletten „Ulysses“), Klangspuren oder temporäre Graffiti, aber der vorhandene mögliche Platz war schon ganz wunderbar, ein starkes Zeichen für Literatur im öffentlichen Raum. Die Bäckerei Schertler und die Konditorei Schnell boten Gebäck in Katzenform an, an ausgewählten Stellen der Stadt wurden gelbe Katzen als Stencils aufgemalt.  

Süßes Katzengebäck und James Joyce, „Die Katzen von Kopenhagen“ in der Bäckerei Schertler. Foto: Frauke Kühn

Minzile in der Konditorei Schnell. Foto: Günter Vallaster

Allusions, Allusions – die literarische Intervention

Die Aufgabenstellung war eine klassische Auftragsarbeit. Bei einer freien Themenfindung aus dem reichhaltigen Fundus, den das Werk von James Joyce bereitstellt, wäre ich wohl nie auf Katzen gekommen, aber genau diese Themenstellung eröffnete sehr interessante Perspektiven auf seine Texte, die ich sonst wohl nie beachtet hätte. Die Situation war somit vergleichbar mit einer oulipotischen „Contrainte“, Erweiterung durch Beschränkung, sowie mit einem literarischen Schreibworkshop, bei dem ein vorgegebener Schreibimpuls zu neuen Textufern führen kann. Wichtig war es mir auch, in diesem Projekt weniger mich selbst, sondern vielmehr Joyce und meine Art der Auseinandersetzung mit ihm zu präsentieren. 

„The Cats of Copenhagen“ ist eigentlich ein Brief von Joyce an seinen Enkel Stephen aus dem Jahr 1936, in dem er auf surreal-humorvolle Weise den Umstand umschifft, dass er ihm leider keine Katzen – gemeint sind Süßigkeiten – aus Kopenhagen mitbringen kann. In der James-Joyce-Foundation Zürich als Fund aufgetaucht, wurde daraus ein Kinderbuch gestaltet, das 2012 mit Illustrationen von Casey Sorrow erschien. Ausgaben in weiteren Sprachen folgten, darunter 2013 „Die Katzen von Kopenhagen“ im Hanser Verlag, übersetzt von Harry Rowohlt und illustriert von Wolf Erlbruch.

Fenstergestaltung Günter Vallaster. Foto: Günter Vallaster

Für das Fenster und die Fassade erschien mir die Katzengeschichte alleine als zu wenig ergiebig, daher legte ich den Fokus auf „Die Katzen auf Kopenhagen“ mehr in den Workshop und die Gestaltung des Schaufensters der Hypo-Bank mit den Workshop-Ergebnissen. Zusätzlich begab ich mich auch auf Katzensuche im „Ulysses“, auch als Beitrag dazu, der doch relativ weit verbreiteten Scheu vor Joyce’ Opus Magnum, übertroffen nur noch vom Folgewerk „Finnegans Wake“, entgegenzuwirken: Das Buch gilt als schwierig, doch die wirklich einzige Schwierigkeit liegt in seinem Umfang. Der Text an sich ist indes über weite Strecken leicht, bisweilen sogar schwebend, voller Witz und Ironie, die stilistische Variation und Sprachkreativität beeindruckend, der Roman nach wie vor höchst modern. Und es wimmelt darin nur so vor Katzen! Beispiele: Die erste Gesprächspartnerin von Leopold Bloom  am Morgen – eine Katze: „Mkgnao! — O, there you are, Mr Bloom said, turning from the fire“ (Episode 4, Calypso). Ein Dialog zwischen Mensch und Tier auf Augenhöhe, schon ganz im Sinne von Jacques Derridas „Das Tier, das ich also bin.“ Oder die drei- oder mehrfarbige Glückskatze, genetisch bedingt meist weiblich: ″Instance, that cat this morning on the staircase. Colour of brown turf. Say you never see them with three colours. Not true. That half tabbywhite tortoiseshell in the City Arms with the letter em on her forehead. Body fifty different colours″ (Episode 13, Nausikaa). M wie Marion „Molly“ Bloom? Im „Ulysses“ stehen Katzen zwar oft für Frauen, um Catcalling handelt es sich dabei aber nicht unbedingt. Auch spätnachts streifen Katzen durch die finstere Mabott Street (heute James Joyce Street) und das damals berüchtigte Dubliner Hafenviertel Monto: „Katey, the cat meanwhile under the mangle devouring a mess of eggshells and charred fish heads and bones on a square of brown paper“ (Episode 16, Eumaeus).

Als Verfahren wählte ich typographische visuelle Poesie und als Methode, das Katzenmotiv mit möglichst vielen Stilmitteln von Joyce umzusetzen. Da wäre zunächst einmal die Musik, ein tragendes Element im „Ulysses“. In der Mitte des Textbildes ein geschlossenes Piano, das sprungbildhaft auch als Parkbank gesehen werden kann. Das ist das „Cadby“-Piano aus der Frage- und Antwort-Episode 17, Ithaka: „What occupied the position originally occupied by the sideboard? A vertical piano (Cadby) with exposed keyboard, its closed coffin supporting a pair of long yellow ladies’ gloves and an emerald ashtray containing four consumed mat (…)“. Von „Cadby“ ist der Schritt nicht weit zu „Cat“ und zum nächsten Stilmittel: Die Allusion, also Anspielung. Dann die Metamorphose: Die Handschuhe und der Aschenbecher erscheinen als gregorianische Notenzeichen, die Katzen gleich auf dem Piano tanzen. Sie stellen die Musiknoten des „Gloria in excelsis Deo“ aus der 9. Episode, Scylla and Charybdis, dar. Zitat, Montage. Nach den „Ulysses“-Schemata Linati und Gilbert sind der 9. Episode Gehirn und Literatur zugeordnet. Weiters die Farbmotivik: Zwar sind vor allem nach dem Linati-Schema allen 18 Episoden des „Ulysses“ unterschiedliche Farben zugeordnet, dennoch gibt es meinem Leseeindruck nach Farben, die überwiegen, nämlich Gelb und Grün, auch Orange und Weiß. Im Prinzip also die Flagge Irlands oder Dublins, die sich im Buch entfaltet oder auch eine Whiskeybar, die sich öffnet oder die Landschaft der grünen Insel. Interessant wäre auch ein Projekt, den gesamten „Ulysses“ als Farbspektogramm darzustellen. Als Allusion auf Irland und Whiskey sind die Katzennoten auf dem Piano in Grün, Gelb und Orange gehalten, mit Parkbank-Assoziation und dem durchschimmernden Stadthintergrund ebenso als tanzendes Herbstlaub interpretierbar oder auch als tanzende Gläser in einer Bar. Der Regenbogenhintergrund des Fensterplakats folgt dem Stilmittel des Gigantism, Großes im Kleinen zu spiegeln oder Kleines im Großen und der Grundidee, die James-Joyce-Passage mit Farben zu fluten. Es ist das Akronym roygbiv, das im „Ulysses“ an zwei Stellen auftaucht. Einmal in der 13. Episode, Nausikaa: „Best time to spray plants too in the shade after the sun. Some light still. Red rays are longest. Roygbiv Vance taught us : red, orange, yellow, green, blue, indigo, violet“ und einmal in der 15. Episode, Circe: „Ticktacktwo wouldyousetashoe? (He performs juggler’s tricks, draws red, orange, yellow, green, blue, indigo and violet silk haudkerchiefs from his mouth.) Roygbiv. 32 feet per second.“ Die Lettern r, o, y, g, b, i, v sind in den entsprechenden Farben gehalten und so vergrößert und geschnitten, dass assoziativ auch andere Wörter oder Namen, besonders „Joyce“ und „Ulysses“ gelesen werden können. 

Das CAT-Logo am Piano ist als Ambigramm ausgeführt, also als Wort, das gedreht wiederum ein Wort ergibt. In diesem Fall ein und dasselbe Wort, da die Buchstaben C, A, und T von vorne und hinten betrachtet ihre Gestalt nicht ändern. Es handelt sich also um die seltenere Form eines horizontal drehenden Ambigramms, die meisten drehen vertikal. Die Lettern sind zu einem Figurengedicht angeordnet, das ein Katzengesicht ergibt. 

CAT-Logo (Ambigramm) Günter Vallaster. Foto: Günter Vallaster

Zudem sind sie gekippt, wodurch auch eine Formkongruenz mit dem Bahnhof Feldkirch, dem Bahnsteig, den Gleisen und – symmetrisch gedoppelt und damit zwei Richtungen signalisierend – dem Tunnel entsteht und damit eine Anspielung auf das bekannte Zitat von Joyce: „Over there, on those tracks the fate of ,Ulysses‘ was decided in 1915“. Die Katzenohren als Tunnelportale: Hinweise auf die damalige gefährliche Situation mit der Ungewissheit, in welche Richtung die Fahrt weitergehen würde.

Symmetriespiegelung Bahnhof Feldkirch, Günter Vallaster. Foto: Günter Vallaster

Für die Fassade ober dem Portal der James-Joyce-Passage bot es sich an, eine richtige Dubliner Haustür in den Originalmaßen 99×205 cm zu platzieren. Dublin gilt ja auch als Stadt der bunten Haustüren, meine Wahl fiel auf „olive green“ wie die „halldoor“ in Episode 17, Ithaka. Rechts unten ist eine Katzenluke platziert, als Allusion auf die Frage und Antwort in Episode 17: „For what creature was the door of egress a door of ingress? For a cat.“ Die Katze ist als gregorianische Musiknote gestaltet, in Schwarz auf weißem Grund. Schwarz auf Weiß auch der Fensterbereich der Tür, die Scheibe als Buchseite: Ein Zitat aus dem „Ulysses“ als Referenz auf den Stream of Consciousness: Das Fragewort „Where?“, dem ja sowohl „Wo?“ als auch „Wohin?“ inhärent ist, mit dem großen Schlusspunkt am Ende der Episode 17. 

Dubliner Haustür mit „Ulysses“-Zitaten, Günter Vallaster. Foto: Frauke Kühn

Die Intervention im Ensemble. „Gloria in excelsis Deo“ auch als Partitur des Startsounds von Autos. Foto: Günter Vallaster

Making-of-Plakat und Dateiversionen der literarischen Intervention:

Workshop Die Katzen von Kopenhagen – die Katzen von Feldkirch

Workhopbeschreibung von Günter Vallaster im Newsletter von Literatur Vorarlberg

„Die Katzen von Kopenhagen“, kompakt und reichhaltig wie ein Gedicht, bilden eine ideale Textgrundlage für einen literarischen Schreibworkshop und der „Ulysses“ bietet ohnedies ein unerschöpfliches Reservoir für Schreibimpulse unterschiedlichster Art. So fand ich mich, mit Workshopmaterialien wie Stiften und buntem Papier und einigen Impulsen in petto zuversichtlich in der Villa Claudia ein und mit Luna Levay, Simon Ludescher, Tobias March, Fynn-Luca Solèr sowie Johanna Gertschnig als externe Teilnehmerin eine sehr aufgeschlossene und engagierte Gruppe junger Autor:innen vor, die die Impulse aufgriffen, kreativ weiterentwickelten und zu spannenden Textergebnissen ausgestalteten. Bei den „Katzen aus Kopenhagen“ bot es sich an, eigene Briefe zu verfassen und dabei die Thematik auch zu variieren. Aus dem „Ulysses“ wählte ich als Schreibimpuls die Montage (Assemblage) aus der Episode 7, Aeolos, in dem die „hibernische Metropole“ Dublin mit Geräuschkulissen, Zitaten und Wortfetzen von der Straße in schnellen Schnitten und im knappen Stil enger Zeitungsspalten und Headlines literarisiert wird. Dies bot den Teilnehmer:innen die Möglichkeit, die Stadt zu erkunden und Geräusche zu notieren, um daraus poetische Montagen zu entwickeln. Daher trafen wir uns am Workshopbeginn nicht sofort in der Villa Claudia, sondern direkt in der James-Joyce-Passage und begannen mit einer Lesung von Luna Levay aus „Die Katzen von Kopenhagen“. „Blumensprache – durch die Blume sprechen“ ging als weiterer Schreibimpuls von der Episode 5, Lotosesser aus und von der Frage, wie Wesen und Dingen eine poetische Sprache verliehen werden könnte: „Language of flowers. They like it because no-one can hear.“ Zur Gestaltung des Schaufensters der Hypo Vorarlberg Bank waren wir uns in der Gruppe schnell einig, den Feldkircher Katzenturm, der einem irischen Martello-Turm sehr ähnelt, unbedingt als Sujet einzubeziehen. 

Luna Levay liest „Die Katzen von Kopenhagen“ von James Joyce in der James-Joyce-Passage. Foto: Frauke Kühn

Foto: Erika Kronabitter

Die großartige Workshopgruppe aus der Jungen Szene der Literatur Vorarlberg, v.l.n.r.: Simon Ludescher, Anglist mit perfekter Aussprache des Irischen (ein Genuss, ihm beim Vorlesen von Passagen aus dem „Ulysses“ zuzuhören!) und Faible für Haikus, Tobias March gestaltete seinen Beitrag unter anderem mit Katzenaugen, Fynn-Luca Solèr brachte wie weiland Joyce Vorarlberger Dialekt lautmalerisch ins Englische, Luna Levay schrieb einen Antwortbrief auf die „Cats of Copenhagen“ an Opa James. Johanna Gertschnig (nicht im Bild) schickte ihr Listengedicht „Red Cat“ per Mail. Für die Gestaltung des Schaufensters in der James-Joyce-Passage konzipierte die Gruppe einen Katzenturm aus Buntpapier. Außen wurde er mit einer Texttreppe aus Workshop-Text-Zitaten aller Teilnehmer:innen versehen. Im rosa Fenster des Katzenturms die großartige grafische Darstellung einer Katze, die von Fynn-Luca Solèr während des Workshops live erstellt wurde. Luna Levay (Texte) und Fynn-Luca Solèr (Illustrationen) bilden auch das Projekt „Gedanken|Strich“, in dem bislang u.a. das großartige „Vol 2. James Joyce“ entstand. 

Der Katzenturm vor seiner Vollendung. Foto: Günter Vallaster

v.l.n.r.: James Joyce Tower & Museum (Martello-Turm in Sandycove, Dublin), der Katzenturm in Feldkirch (1491 – 1507 errichtet) und der Katzenturm der Workshopgruppe im Schaufenster der Hypo Vorarlberg Bank, mit Katzen-Grafik von Fynn-Luca Solèr. 

Fotos: https://www.flickr.com/photos/infomatique/James Joyce Tower and Museum, Ausschnitt von Günter Vallaster, CC BY-SA 2.0, Günter Vallaster

Das Schaufenster der Hypo Vorarlberg Bank mit Katzenturm, Texten der Workshopteilnehmer:innen am Silch, James Joyce, „Die Katzen von Kopenhagen“, Making-of-Plakat zur literarischen Intervention, Exponat und Publikationen von Günter Vallaster. Foto: Günter Vallaster

Vernissage in der James-Joyce-Passage

Am 16.09.2020 um 16.00 Uhr wurde die literarische Intervention #feldkirchenjoyce 1 wie von literatur:vorarlberg netzwerk angekündigt in der James-Joyce-Passage mit allen Mitwirkenden und Publikum eröffnet. Frauke Kühn, Harald F. Petermichl und ich sprachen zum Projekt, es gab eine Live-Darbietung irischer Musik mit Violine und ein Buffet mit Gelegenheit zur Konversation. Da die Erstausgabe des „Ulysses“ am 2.2.22 punktgenau zum vierzigsten Geburtstag von James Joyce bei Shakespeare and Company, der engagierten Verlagsbuchhandlung von Sylvia Beach in Paris erschien und  bald wieder ein 2.2.22 ansteht, wurde in meinem Gespräch mit Marie-Rose Cerha und Erika Kronabitter das Vorhaben präzisiert, die Ausgabe der Literaturzeitschrift V#37 100 Jahre „Ulysses“ zu widmen. Sie wird eine Dokumentation der drei literarischen Interventionen von #feldkirchenjoyce, literarische Beiträge von zehn Vorarlberger Autor:innen und Illustrationen enthalten. 

Im Vorfeld der Eröffnung konnte ich in einem Gastgarten in Feldkirch-Neustadt ein hochinteressantes Gespräch mit dem Autor und Joyce-Experten Peter Niedermair führen, der mich zum Projekt interviewte und auch viel Interessantes aus seiner Auseinandersetzung mit Joyce erzählte, u.a. organisierte er viele Jahre literarische Spaziergänge zu James Joyce in Zürich. Am 16.09.2020 erschien in der Zeitschrift „Kultur“ sein Artikel „#feldkirchenjoyce – Projekt. James Joyce „Die Katzen von Kopenhagen““, vielen Dank! Ein weiteres Interview mit Frauke Kühn, Harald F. Petermichl und mir fand dankenswerterweise im ORF Funkhaus Dornbirn mit Annette Raschner statt. 

Fotos von der Eröffnung: Frauke Kühn und Günter Vallaster

Vielen Dank an Erika Kronabitter für die wunderbare Unterkunft in Bregenz mit Blick auf den Bodensee! Foto: Günter Vallaster

Wieder zurück in Wien: Kochen nach „Ulysses“: „some blancmange with black currant jam like long ago“ (Episode 18: Penelope), „I cooked good Irish stew. “ (Episode 6: Hades), „… the Bushmills whisky [sic!] …“ (Episode 18: Penelope). „I munched hum un thu Unchster Bunk un Munchday.“ (Episode 8: Lestrygonians, Sprechen mit vollem Mund). Im Bild auch eine Faksimile-Ausgabe der ersten Auflage des „Ulysses“, Paris: Shakespeare and Company 1922. Foto: Günter Vallaster

IT-Poesie: Wie die Facebook-Bilderkennung das Foto liest. Screenshot: Günter Vallaster

Präsentation bei zeremonien in der galerie wechselstrom

Am 09.10.2020 bot sich die Gelegenheit, die Ergebnisse meiner`Reise durch den „Ulysses“ unter dem Titel „Mail an James Joyce aus dem Jahr 2020“ in der Veranstaltungsreihe zeremonien von Renate Pittroff und Christoph Theiler in ihrer galerie wechselstrom (Wien) zu präsentieren. Meine Veranstaltungsbeschreibung:

Im Herbst 2020 gestaltet Günter Vallaster im Auftrag von Literatur Vorarlberg die James-Joyce-Passage in Feldkirch mit einer literarischen und visuell-poetischen Intervention. Aus diesem Anlass hielt er sich einige Wochen im „Ulysses“ auf und stellte dabei fest, dass der Roman immer noch hochmodern und fortschrittlich ist. Und die Gesellschaft immer noch erstaunlich rückschrittlich – „Society with a big ess“, um aus der 1922 bei Sylvia Beach in Paris erschienenen Erstausgabe zu zitieren. In der Leseperformance werden 12 ausgewählte kurze Zitatschnipsel aus dem „Ulysses“ aufgegriffen, um auf sie aus heutiger und seiner Sicht poetisch zu reagieren. Dabei werden aus der enormen Bandbreite stilistischer Variation und Innovation des Romans einige heute noch avancierte literarische Ausdrucksweisen erprobt, wie etwa Farbpoesie, Listenpoesie, Lückenpoesie und Lautpoesie.

Teil der Leseperformance war durch die Zubereitung und Verkostung von Irish Stew in der galerie wechselstrom und die Ausschank von irischem Whiskey auch die Geruchs- und Geschmackspoesie.

Vielen Dank an Renate Pittroff und Christoph Theiler für die Einladung und Ermöglichung!

In der galerie wechselstrom von Renate Pittroff und Christoph Theiler. Foto: Günter Vallaster

Fotos von der Leseperfomance: Renate Pittroff, Christoph Theiler, Günter Vallaster

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