Andrea Zámbori: Herzbau

2014, 40 S. – 18 x 18 cm, ISBN 978-3-901015-59-5
Coverbild: © Andrea Zámbori

„Herzbau“ im Salon Litteraire auf in|ad|ae|qu|at

„Das Buch als Kontaktaufnahme, als Verständigungsmittel, als Angebot für eine Korrespondenz: so ist der vorliegende, trefflich bildnerisch umgesetzte Band Andrea Zámboris zu verstehen. Er öffnet das Herz und eröffnet die Kommunikation mittels Wort und Bild!“ Petra Ganglbauer, Gangway Literary Magazine / Gangan Reviews

„Ein schmales Werk kann durchaus groß werden, wenn es elegant die diversen Gattungen anspricht und gleichzeitig umgeht. Andrea Zámboris „Herzbau“ ist vielleicht ein Ausstellungskatalog, ein Seelen-Manga, Vorlesebuch oder einfach ein Skizzenbuch für Erfindungen, die der Psyche gut tun. Als Motto taucht die alles entscheidend Frage auf „Für wen schlägt dein Herz? Der erste Teil knüpft an Erinnerungen an Kinderbücher an, Begriffe wie Siebenmeilenstiefel oder der fragende Blick der Tiere lassen sich auflösen mit Bildern, von denen man oft zu einer irrwitzige Perspektive angeregt wird.

Die Bilder sind auf den ersten Blick harmlos und versöhnlich, doch dann regen sie doch zum Erzählen einer Geschichte an, die gerade nicht gezeichnet ist. So kocht jemand eine köstliche Suppe, aber die Haxen der Hühner ragen aus dem Topf. Wer kümmert sich da um das Wohl der Tiere? – Quasi als Einschulung für eine Beamtenkarriere wird empfohlen, sich die Möbel unter dem Aspekt von Relax und Ruhe anzusehen. „Manchmal schadet es nicht, sich gut auszuruhen!“ – Eine Nähmaschine rattert jäh über die Skyline aus zerrissenen Wolken und löst regelmäßigen Regen aus.

In der Folge werden allerlei Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensgefühls vorgestellt. Die Füße in ein Wannenbad stellen, unverhohlen heftig in einen Sockenberg springen oder kurz am Lieblingsversteck vorbeischauen, ob die Welt vom Versteck aus betrachtet noch in Ordnung ist! – Diese Maßnahmen lassen sich zu jeder Zeit anstellen und zergliedern die Stunden in diverse wohlige Segmente.

Aber dann geht es darum, der Realität ins Auge zu sehen und Kontakt mit den Kanten der Umgebung aufzunehmen. „Bleib anspruchsvoll, hab keine Angst, tief in den Spiegel hineinzuschauen. Erhalte dir ein klares Bild!“

Die Schlussanregung hat das Zeug in sich, tatsächlich die Welt zu verändern. Lass deine Gefühle frei strömen, heißt es da und in der Brust steckt ein Zapfhahn, woraus das Herzenswasser der Lust in Bierform sprudelt.

Herzbau lässt sich natürlich als Kinderbuch lesen, bei dem sich die Geschichte aus Bild und Animiertext zusammenfügen. Das Manga über das Gefühl schlechthin ist freilich auch eine Anrechnung mit den esoterischen Parolen, die allenthalben ausgegeben werden, auf der Metaebene entsteht somit ein Wohlfühlprogramm für Ausgebrannte, die erst durch die Entlarvung der Sätze den Blick auf die Dinge frei kriegen.

Und die Wahrheit bedarf ständigen Nachjustierens und Korrigierens, erst wenn aus melancholisch „melonisch“ geworden ist, passt die fleischige Scheibe mit ihren Kernen in den Sommertag. – Ein lustvolles Spiel mit Parolen und Halbwahrheiten.“ Helmuth Schönauer, biblio.at

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